Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb
6 Höhlen – 2 Täler – Ein Welterbe
Ein Kultursprung vor 40.000 Jahren am Rande der Schwäbischen Alb
Bei der 41. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees 2017 in Krakau/Polen wurden die „Höhlen der ältesten Eiszeitkunst“ zum Welterbe erklärt. Dort, wo sich die Schwäbische Alb dem Alpenvorland zuneigt, hat sich vor 40.000 Jahren ein gewaltiger Sprung in der Entwicklung hin zum modernen Menschen ereignet.
In der Region nahe Ulm fing der eiszeitliche Mensch an, figürliche Darstellungen von Tieren und Menschen sowie die weltweit ersten Musikinstrumente zu erdenken und zu erschaffen. Die ältesten figürlichen Kunstwerke und Musikinstrumente der Menschheit wurden von Archäologen in mehreren Höhlen entdeckt, im Achtal bei Schelklingen und Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis) sowie im Lonetal (Alb-Donau-Kreis/Landkreis Heidenheim). Die wichtigsten Fundorte sind die Höhlen Hohle Fels, Geißenklösterle und Sirgensteinhöhle (Achtal) sowie Bocksteinhöhle, Hohlenstein-Stadel und Vogelherdhöhle (Lonetal). Die ersten Darstellungen von Menschen, Tieren und Mischwesen sind Beleg für die Entstehung des modernen menschlichen Geistes, der sich in Kunst, Symbolen, Musik, Ritualen und Glaubensvorstellungen ausdrückte.
Herausragende Funde – in der Region ausgestellt
Zu den bekanntesten Funden, die in Museen in der Region besichtigt werden können, gehören der Löwenmensch aus dem Hohlenstein-Stadel (heute im Ulmer Museum), die „Venus vom Hohle Fels“ (Urgeschichtliches Museum Blaubeuren) oder der Wasservogel aus dem Hohle Fels (Urgeschichtliches Museum Blaubeuren). Diese Skulpturen aus Mammutelfenbein haben ein Alter von rund 40.000 Jahren. Die ältesten Musikinstrumente, Flöten aus Vogelknochen oder Mammutelfenbein, sind im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren zu sehen, beispielsweise die Elfenbeinflöte aus dem Geißenklösterle.