Lage & Geschichte
Hausen ob Urspring liegt malerisch auf der leicht gewellten Ebene der Schwäbischen Alb und, wie der Name schon sagt, oberhalb des Kessels von Urspring in einer Höhe von 720 m NN. Die Markungsfläche beträgt 11,91 km². Mit seinen Feldern, Wäldern und Heideflächen bietet Hausen eine abwechslungsreiche Landschaft und ist ein idealer Ausgangs- und Zielpunkt für Wanderungen. In den örtlichen Gaststätten lässt es sich zünftig einkehren. Im Wanderführer der Stadt Schelklingen, den Sie auch bei der Ortsverwaltung und der örtlichen Gastronomie erhalten, finden Sie hierzu weitere Informationen.
Hausen ob Urspring ist seit der Gemeindereform im Jahr 1972 eine Teilgemeinde der Stadt Schelklingen. Doch unsere Gemeinde hat eine lange und interessante Geschichte. Ursprünglich hieß unser Ort einfach Hausen bzw. Husen, was nichts anderes bedeutet, als eine Ansammlung von Häusern. Zur besseren Unterscheidung von gleichnamigen Orten wurde er in der Zeit zwischen 1260 und 1617 Hausen ob Schelklingen genannt. Erstmalig 1505 und dann später nach dem 30-jährigen Krieg taucht die Bezeichnung Hausen ob Urspring auf. Der Name wurde also seit der Gründung des Orts bis heute nie ganz verdrängt.
Hausen wird erstmals um 1100 in der Chronik des Klosters Blaubeuren erwähnt. Dank der Sorgfalt, die das ehemalige Benediktinerkloster Urspring bei der Verwaltung und Aufbewahrung seiner Urkunden und Akten walten ließ, sind gute schriftliche Überlieferungen bezüglich unseres Orts aus dem 12. Jahrhundert vorhanden. Die erste Urkunde, Hausen betreffend, ist aus dem Jahr 1260. Aufgrund der Aufzeichnungen können wir uns ein Bild von den Besitz- und Rechtsverhältnissen seit 1237 machen. Der Grundbesitz war zunächst außerordentlich zersplittert. Fast der ganze Grund und Boden war Eigentum adeliger Grundherren, und von diesen an bäuerliche Hintersaßen als Fahllehen ausgeliehen. Es waren vor allem hochadelige, edelfreie Geschlechter, wie die Pfalzgrafen von Tübingen, die Grafen von Berg, die später Grafen von Schelklingen genannt wurden, und die Feldherren von Steußlingen, Justingen und Gundelfingen, die Stammes- und Wappengenossen waren. Doch auch der sog. niedere Adel hatte umfangreiche Besitztümer, insb. die Herren von Muschenwang, Schmiechen, Berkach und Maselheim. Von einem eigenen Ortsadel ist in den Schriften nichts erwähnt.
Die Besitzverhältnisse änderten sich jedoch schnell nach der Stiftung des Benediktinerklosters Urspring im Jahre 1127. Schon nach kurzer Zeit begann das Kloster planmäßig Güter in seiner Umgebung zu erwerben und diesen Nahbesitz auszubauen. Bis gegen Ende des Mittelalters um 1500 war es dem Kloster gelungen, fast den gesamten Ort Hausen in seinen Besitz zu bringen. Nur ein Hof, der im bäuerlichen Eigenbesitz stand, und 4 kleinere Güter, darunter 3 Heiligengüter, unterstanden der württembergischen Vogtei und Gerichtsbarkeit des Amts Urach und später ab 1654 dem Amt Münsingen. Unser Ort bildete fortan mit Schmiechen, Sotzenhausen, Oberschelklingen und Muschenwang den Grundstock des Klostergebiets.
Die Verbindung mit dem Kloster geht durch die ganze Geschichte unserer Gemeinde bis zum Jahr 1806. Ein wichtiges Ereignis war stets die Wahl der neuen Äbtissin. Nach der Wahl in Urspring wurden alle männlichen Untertanen auf den folgenden Tag zur feierlichen Huldigung in die Klosterkirche gerufen, wo der Schultheiß und die Untertanen durch Handgelübde vom Hofmeister verpflichtet wurden. Im Anschluss an die Feier wurden die Untertanen zu einem Umtrunk mit Bier, Brot und Branntwein eingeladen. Die Schultheißen bekamen zusätzlich ein Stück Fleisch und ein Maß Wein gereicht. Der Äbtissin wurde zum glücklichen und guten Anfang ein silbervergoldetes Trinkgeschirr von den Untertanen zum Geschenk gemacht. Weiterhin erzählt der Chronist, dass die Äbtissin Sibilla von Gemmingen am 29. Januar 1665 von den Schultheißen der Klosterorte zu Grabe getragen wurde. Dies wird auch sonst so Brauch gewesen sein.
Im Jahr 1806 kam Hausen im Zuge der Neugliederung des Landes zu Württemberg und zum neu eingerichteten Oberamt Urspring. Dieses Oberamt wurde jedoch 2 Jahre später wieder aufgehoben und Hausen wurde dem Oberamt Blaubeuren zugeteilt. Im Jahr 1938 schließlich kam Hausen zum Landkreis Ehingen.
Wie bereits eingangs erwähnt wurde Hausen im Rahmen der Gemeindereform schließlich am 1. März 1972 nach Schelklingen eingemeindet.